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Veraltete Windows-Versionen bergen Gefahren

Veraltete Windows-Versionen können sich als gefährliche Schwachstelle im IT-System entpuppen. Der Praxistipp zeigt, worauf gerade Kleinunternehmen achten sollten.

Von Josef Stelzer, 05/2024

Längst überholt, aber immer noch verbreitet – Anfang vergangenen Jahres waren laut dem Statistikportal Statcounter GlobalStats rund 6,6 Prozent der in Deutschland insgesamt installierten Windows-Betriebssysteme veraltet. Dabei handelt es sich um Versionen, die älter sind als Windows 10 und für die der Softwarehersteller Microsoft keinerlei Updates mehr bereitstellt. Bis Anfang 2024 sank der Anteil der veralteten Systeme auf etwa 4,7 Prozent. Für Windows 7 zum Beispiel wurde der Support im Januar 2020 eingestellt, für Windows 8.1 war Anfang 2023 Schluss.

Kommen solche alten Windows-Versionen betrieblich noch zum Einsatz, führt das in den Unternehmen zu erheblichen Sicherheitsrisiken. Betroffen können gerade Kleinbetriebe sein, die den Umstieg auf eine moderne Version scheuen, weil ihnen das Umstellungsprozedere zu kompliziert und aufwendig erscheint.

Erhebliche Sicherheitsrisiken

Wenn Updates fehlen – deren Aufgabe es unter anderem ist, gefährliche Schwachstellen und Sicherheitslücken in den Windows-Systemen zu beheben – werden die alten Versionen auch immer anfälliger für Cyberangriffe. Hacker, Spionageprogramme, Viren oder Erpressungs-Trojaner haben dann leichtes Spiel. Die eingeschleuste Schadsoftware legt Computer und in schwerwiegenden Fällen ganze Netzwerke lahm, was betriebliche Abläufe massiv stört und existenzbedrohende Folgen nach sich ziehen kann. Durch veraltete Betriebssysteme drohen aber auch weitere Einschränkungen und Nachteile, etwa Effizienzeinbußen, Imageschäden oder Störungen beim Einsatz neuer Technologien und Software. IHK-Experte Bernhard Kux empfiehlt: „Prüfen Sie daher sehr genau, ob Sie solche Risiken wirklich eingehen wollen.“

Upgrade lohnt sich

Was kann trotzdem gegen einen Umstieg auf ein aktuelles Windows sprechen? Das sind Aspekte wie

  • Mangelnde Kompatibilität: Einzelne Software-Anwendungen funktionieren nur mit dem vorhandenen alten Betriebssystem.
  • Kosten: Die Umstellung kann einen erheblichen finanziellen Aufwand verursachen, etwa für neue Computer, die für die aktuelle Windows-Version geeignet sind.
  • Gewohnheit: Manche Nutzer bevorzugen die vertraute Umgebung des gewohnten Systems und scheuen Einarbeitungszeiten.
  • Risikoaversion: Mitunter befürchten Unternehmer auch Betriebsstörungen, die ein Upgrade nach sich ziehen könnte, und bevorzugen deshalb ihre scheinbar stabile, aber veraltete Lösung.

Kux betont: „Trotz solcher Argumente ist ein Upgrade auf ein neues Betriebssystem eine Investition in die Zukunftssicherheit, in Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens und lohnt sich auf jeden Fall.“ Auch angesichts der Sicherheitsrisiken, die alte Versionen bergen, „ist ein Upgrade dringend zu empfehlen“.

Kostenpflichtige Überbrückungshilfe

Wenn ein Upgrade, also die Umstellung auf eine aktuelle Windows-Version, nicht erwünscht oder nicht möglich ist, kann Microsoft zum Teil mit kostenpflichtigen Updates für das vorhandene Windows weiterhelfen. Diese erweiterten Sicherheits-Updates, kurz ESU, können als Überbrückungshilfe dienlich sein. Allerdings stehen sie nur noch für wenige Versionen zur Verfügung.

IHK-Infos zum Windows-Upgrade

Bei Fragen zum Windows-Update unterstützen die IHK und Microsoft selbst:

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