Digitalisierung | Betrieb + Praxis
Punkten mit bewegten Bildern
Die eigene Social-Media-Präsenz lässt sich mit Videoclips deutlich aufwerten. Worauf es dabei ankommt.
Von Josef Stelzer, 1/2025
Wie können Unternehmen ihre Sichtbarkeit auf Instagram, Facebook, LinkedIn & Co. steigern? „Vielfach bewährt haben sich kurze Videobeiträge“, sagt Christine Ellmauer-Anwander, Inhaberin der Werbeagentur Anwander in Unterneukirchen. Gerade auch für Kleinunternehmen seien sie eine gute Strategie, ihre Zielgruppen zu erreichen. „Videoangebote auf den Social-Media-Plattformen werden erfahrungsgemäß sehr häufig angeklickt“, so die Unternehmerin. Auch IHK-Experte Bernhard Kux sieht hier Chancen: „Gerade auf Plattformen wie LinkedIn, wo Videos bislang noch nicht stark verbreitet sind, bieten bewegte Bilder eine hervorragende Möglichkeit, viel Aufmerksamkeit zu erzielen.
Tipps auf einen Blick
Dabei reichen eigenhändig erstellte Videobeiträge oftmals schon aus – wenn sie gut gemacht sind. Die grundlegende Voraussetzung ist, sich vor der Kamera wohlzufühlen und sich Schritt für Schritt weiterzuentwickeln. „Der Aufwand, den die in den Betrieben eigenhändig erstellten Videos mit sich bringen können, ist dennoch nicht zu unterschätzen“, sagt Ellmauer-Anwander. Ihre Tipps:
- Die spezifischen Anforderungen der verschiedenen Social-Media-Kanäle sichten und beachten: etwa in puncto Videoformat und Länge
- Vorab kurze Drehbücher für die einzelnen Szenen erstellen
- Bei Aufnahmen per Smartphone ein separates Mikrofon und ein Gimbal verwenden –
- ein Gimbal ist eine spezielle Halterung, die wackelfreie Aufnahmen und flexible Kameraperspektiven ermöglicht
- Lichtverhältnisse überprüfen
- Bei den „Darstellern“ auf geeignete Kleidung achten und den passenden Hintergrund auswählen: Sind zum Beispiel Schreibtisch und Büroraum aufgeräumt?
- Länge der Social-Media-Videos in der Regel auf etwa 30 Sekunden begrenzen
- Lizenzfreie Fotos und Musiktracks nutzen oder Nutzungsrechte erwerben
- Falls im Videoclip weitere Personen auftauchen, sie vor dem Upload auf eine Plattform um schriftliche Erlaubnis bitten
- Zusätzliche visuelle Elemente wie etwa Grafiken, Texte, Musik oder Zeichnungen einbauen – damit lassen sich die Videoinhalte erläutern und noch interessanter gestalten
KI erleichtert Bearbeitung
Künstliche Intelligenz kann dazu beitragen, die Videos schneller und kostengünstiger zu produzieren. KI kann zum Beispiel Videoaufnahmen automatisch schneiden und bearbeiten, Musik und Animationen einfügen, Untertitel erzeugen, Farben korrigieren. Es gibt sogar KI, die Text eigenständig in Videoclips umwandelt.
Profis an Bord holen
Wenn besonders hochwertige Videoclips etwa für Marketing und Personalsuche nötig sind, können auch Werbeprofis beauftragt werden. Sie verfügen über einschlägige Praxiserfahrungen mit Videotechnik und verwenden professionelle Ausrüstung mit Kameras, Beleuchtungstechnik sowie Videobearbeitungssoftware. Die Kosten dafür können schnell im vierstelligen Euro-Bereich liegen.
Welche Vorteile versprechen Videoclips auf Social-Media-Portalen gegenüber anderen Kommunikationsmitteln? Zum einen gelten sie als besonders kostengünstig und effektiv. Zum anderen bieten sie ein denkbar breites Einsatzspektrum: von kurzen Produktpräsentationen und Stellenangeboten bis zu Kundenbewertungen sowie Unternehmensnachrichten. Werbeprofi Ellmauer-Anwander unterstreicht: „Die Marketing- und Werbetrends gehen auch für Kleinbetriebe eindeutig zum Bewegtbild.“
IHK-Info zu Urheberrechten
Nach dem Urhebergesetz haben Urheber (zum Beispiel Künstler, Musiker oder Autoren) oder auch Inhaber von Verwertungsrechten/Copyrights (zum Beispiel Verlage) bei der Verwertung ihrer geschützten Werke durch Dritte in aller Regel einen Anspruch auf eine angemessene finanzielle Vergütung. Die IHK hat Informationen zusammengestellt.