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Tourismus Marketing-Chefin Barbara Radomski: „KI muss die Infos finden“

tourismus.bayern/Gert Krautbauer ©
Touristen wollen Infos aus einer Quelle, ist Barbara Radomski, Chefin von Bayern Tourismus Marketing, überzeugt

Barbara Radomski, Geschäftsführerin von Bayern Tourismus Marketing, erklärt, wie Angebote sichtbar werden und welche Rolle die BayernCloud Tourismus dabei spielt.
 
Von Sabine Hölper, IHK-Magazin 07-08/2024

Frau Radomski, seit rund anderthalb Jahren gibt es die BayernCloud Tourismus, um Einheimischen und Gästen bestmögliche Informationen über die Region zur Verfügung zu stellen. Was genau leistet die BayernCloud Tourismus?

Es gibt so viele Datensilos, die nicht miteinander vernetzt sind. Etwa zu Wanderwegen, Museen, Gastronomie, öffentlichem Nahverkehr, Wetter. Die Gäste wollen aber alles aus einer Hand erfahren, am besten auf ihrem Mobiltelefon: Welche Wirtshäuser im Umkreis von 10 Kilometern haben geöffnet? Welche Parkplätze an Talstationen sind frei? Welche Ferienwohnung kann ich zum gewünschten Zeitraum buchen? Wo geht der Wanderweg los?

Eine Plattform statt Datensilos

Die Touristen gehen nicht auf 10 Webseiten, um sich einen Überblick über alles für sie Wichtige in der Region zu verschaffen. Sie wollen alles schnell aus einer Quelle erfahren. Sie erwarten Echtzeit-Informationen. Genau dafür soll die BayernCloud Tourismus die Basis liefern. Um das zu erreichen, brauchen wir eine Datenbündelung auf einer Plattform, über die die Daten für Dienstleister, zum Beispiel externe App-Anbieter oder Website-Agenturen, abrufbar sind. 

Anbieter und Gäste profitieren

Der Mehrwert für die Gäste leuchtet ein. Wieso sollten die Unternehmen, die Ihnen die Daten liefern, mitmachen?

Richtig, die Unternehmen liefern die Daten. Das tun sie schon heute. Sie geben, als Beispiel, jeden Morgen in der Früh händisch die Schneehöhen ein und schicken diese an mindestens 5 unterschiedliche Portale. Oder: Der Gastwirt gibt auf seiner Webseite, auf Facebook und auf Google Business die aktuellen Öffnungszeiten ein. Das ist sehr aufwendig. Und dennoch verpuffen die Informationen zum Teil, da die Menschen immer seltener einzelne Webseiten besuchen. Das ist ihnen zu mühsam. Die KI muss die Informationen finden, dann findet sie auch der Gast. Oder negativ gesprochen: Wenn wir die Echtzeit-Informationen nicht gebündelt liefern, die KI sie also nicht findet, dann kommen die Leistungsträger bald gar nicht mehr vor.

Bayern-App soll die Cloudlösung ergänzen

Wie kommen die Gäste an diese gebündelten Informationen in Echtzeit?

Idealerweise über die Kanäle, die die Gäste auch bereits jetzt nutzen, also verschiedene Outdoor- und/oder Reise-Apps, die unsere Daten kostenfrei nutzen können. Parallel dazu arbeiten wir selbst gerade an einer Bayern App, einen Prototyp gibt es schon. Die endgültige Version wird in 12 bis 24 Monaten online gehen.     

IHK-Info zum Tourismus

Wer die BayernCloud kennenlernen will und sich zum Tourismus in Bayern informieren will, findet hier weitere Infos:

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