Digitalisierung | Betrieb + Praxis
So werden Firmen online sichtbar
Wer im Internet schnell auffindbar ist, verbessert seine Geschäftschancen erheblich. Besonders nützlich sind dabei digitale Unternehmensprofile.
Von Josef Stelzer, IHK-Magazin 09/2023
Wir haben unsere Sichtbarkeit im Internet enorm verbessert“, freut sich Joachim Reitberger, Inhaber der Reitberger Brillen und Kontaktlinsen KG in Berg am Starnberger See. Nicht nur die Klickzahlen für seine Webseite vervielfachten sich binnen weniger Monate. „Die Zahl der Onlinebewertungen für unsere Dienstleistungen und Optikprodukte hat sich verfünffacht, die allermeisten sind positiv“, berichtet der Augenoptikermeister.
Gleichzeitig stiegen die Kundenfrequenz im Ladengeschäft und die Verkaufsumsätze deutlich. Wie lassen sich solche Resultate erzielen? Welche Internetdienste eignen sich für Unternehmen, um auch ihr regionales Geschäft spürbar voranzubringen?
Der Augenoptiker hat von einem kostenlosen Firmeneintrag in Google-Unternehmensprofile, früher My Business, und in den integrierten Kartendienst Maps profitiert. „Ein professionelles Google-Business-Profil ist gerade bei lokal ausgerichteten Unternehmen elementar, da rund 50 Prozent aller Google-Suchen einen regionalen Bezug aufweisen“, sagt Holger Hofmann. Er ist Inhaber der Agentur RepuMatters in Starnberg, die auf lokales Onlinemarketing spezialisiert ist, und hat Reitberger beraten.
Hilfreiche Suchmaschinen-Dienste
Über Google Maps finden potenzielle Kunden Restaurants, aber auch Hotels, Einzelhändler oder Dienstleister. Nach Eingabe eines Suchworts in die App zeigt der Kartendienst die passenden Betriebe im näheren Umkreis des jeweiligen Standorts an.
Tippt ein Nutzer dann zum Beispiel einen Restaurantvorschlag an, erscheinen auf dem Display weitere Informationen zum Unternehmen wie etwa die Adresse samt Entfernung und Wegbeschreibung, Fotos von Mitarbeitern, Warenangebote, Telefonnummern, Web- und E-Mail-Adressen, Öffnungszeiten sowie Kundenbewertungen.
Onlineprofil schärfen
„Dank Maps verbessern Unternehmen ihre Onlinesichtbarkeit im regionalen Umfeld erheblich und sind für potenzielle Kundschaft leichter aufzuspüren“, sagt Daniel Meyer, Referent für Digitalisierung und IKT bei der IHK für München und Oberbayern. Dadurch steigt etwa in Ladengeschäften oder Restaurants die Kundenfrequenz, die Umsätze legen zu.
Der erste Schritt dazu ist ein möglichst passgenaues, detailliertes Google-Unternehmensprofil. Telefonnummern und Adressen reichen keinesfalls aus. „Ins Profil gehören unter anderem Fotos sowie Informationen zu den Produkten und Dienstleistungen, die man anbietet“, sagt Marketingexperte Hofmann.
Leistungsbeschreibung feinjustieren
Es genügt also nicht, für die eigenen Leistungen ein Wort einzugeben, wie zum Beispiel „Immobilienmakler“. Erforderlich sind vielmehr genaue Bezeichnungen wie etwa „Pflegeimmobilien“, „Finanzierungsmöglichkeiten“ oder „Baugrundstücke“. Auch weitere Aspekte wie Zielgruppen, zusätzliche Dienstleistungen oder Filialstandorte sind für Unternehmensprofile bedeutsam.
Mit Bewertungen punkten
Zum Unternehmensprofil gehören zudem Bewertungen, die auf Google Maps und in den Suchergebnissen neben dem zugehörigen Firmenprofil per Klick erscheinen. „Als hilfreich hat sich erwiesen, wenn Unternehmen ihre Kunden etwa durch E-Mails oder Postkarten um Bewertungen bitten“, sagt Marketingberater Hofmann.
Erfahrungsgemäß steigt damit die Zahl der Rezensionen spürbar. Um das Kundenvertrauen zu stärken, ist es sinnvoll, sich für positive Bewertungen zu bedanken. Kritische Urteile sollten Anbieter möglichst nicht löschen, sondern darauf antworten. Auch dies stärkt die Glaubwürdigkeit des Unternehmens.
Aktuell und authentisch
Google-Nutzer bevorzugen im Übrigen detaillierte Rezensionen, aus denen hervorgeht, dass es sich um authentische Bewertungen handelt. „Eine möglichst große Zahl positiver Onlinebewertungen ist überaus bedeutsam, zumal die meisten Kunden den Rezensionen so vertrauen wie persönlichen Empfehlungen“, sagt Experte Hofmann. Er rät: „Die auf der Webseite platzierten Bewertungen sollten möglichst aktuell sein und dort prominent zur Geltung kommen.“ Das wird von Google registriert und kann sich günstig auf das Ranking in den Suchergebnissen auswirken.
Angebote auf der Firmenwebsite
Auf die Webseite gehören ebenfalls Angebote, mit denen sich ein Unternehmen von den Wettbewerbern abhebt. So führt Augenoptiker Reitberger exklusive Marken, die es in der Region nicht überall gibt. „Daraus resultieren ebenfalls gute Kundenbewertungen, was unser Google-Ranking zusätzlich günstig beeinflusst“, sagt der Unternehmer. Und nicht nur das: Dank solcher Angebote konnte er Kunden im weiteren Umkreis von bis zu 40 Kilometern rund um seinen Firmenstandort in Berg gewinnen.
Weitere Onlineplattformen: eine Auswahl
Neben dem Google-Unternehmensprofil gibt es weitere Onlineplattformen für Firmen, die sich für Regionalmarketing eignen. Dazu gehören zum Beispiel die Microsoft-Suchmaschine Bing, der Apple-Kartendienst Apple Maps, das Nachbarschaftsportal nebenan.de, das Städteportal meinestadt.de sowie soziale Netzwerke wie Instagram und Facebook.
IHK-Service zu Marketing
Informationen und Tipps zum Marketing gibt es auf der IHK-Website.