Digitalisierung | Betrieb + Praxis
Klick ins digitale Nirgendwo

Beim Website-Check übersehen Betriebe gern die Hyperlinks zu anderen Internetseiten. Doch „tote Links“ verärgern (potenzielle) Kunden.
Von Stefan Bottler, 6/2024
Die Reise oder „Customer Journey“ eines Kunden beginnt oft als zufälliger Besucher, aus dem ein Interessent und hoffentlich ein treuer Kunde wird. Bei jedem Kontakt mit dem Unternehmen besteht aber die Gefahr, dass die Verbindung abreißt.
Die Website des Unternehmens ist dabei zentral: Dort sollen Kunden alle nötigen Informationen finden, gegebenenfalls einkaufen und Kontakt mit dem Unternehmen aufnehmen können. Deshalb ist es ärgerlich und unnötig, wenn eine Firmenwebsite nicht korrekt funktioniert und so Kunden abgeschreckt werden.
Jedes Unternehmen sollte daher dafür sorgen, dass sein Internetauftritt durchgehend erreichbar ist, jeder Interessent dazu Zugang dazu hat und alle Funktionen nutzen kann. Das gilt auch für Hyperlinks, die zu anderen Seiten beziehungsweise externen Websites oder Dateien führen. „Wenn eine verlinkte Website seine Inhalte ändert, bekommt man das nicht direkt mit. Auch wenn man selbst intern Seiten ändert oder umstrukturiert, kann es schnell zu fehlerhaften Verlinkungen führen“, mahnt Bernhard Kux, IHK-Experte Informations- und Kommunikationswirtschaft.
Tools helfen beim Link-Check
Doch nicht genug damit, dass Besucher durch „tote Links“ enttäuscht werden: Auch Google, Bing und andere Suchmaschinen können Websites mit Links, die ins digitale Nirgendwo führen, herabstufen und somit schwerer auffindbar machen. „Checken Sie Ihre Website mindestens einmal im Monat“, rät der IHK-Experte deshalb. Website-interne Linkfehler können in den Logfiles der Website zum Beispiel als 404 „Seite nicht gefunden“ identifiziert werden.
Für die Überprüfungen der internen und externen Links gibt es zudem darauf spezialisierte Tools: Sie liefern die „broken links“ als Listen (siehe auch unten: IHK-Info).
Nach der Korrektur führt man die Prüfung erneut durch und erhält im besten Fall keine fehlerhaften Verlinkungen mehr.
Zielwebsite vorab checken
Zusatztipp: Im Idealfall führen externe Links über eine lange Zeit auf den gewünschten Inhalt. Bevor man einen externen Link auf seiner Website einbaut, sollte man daher die Zielwebsite einschätzen: Nur wenn man davon ausgehen kann, dass der Link und der Inhalt langfristig verfügbar sein wird, ist es sinnvoll, einen Link zu setzen.
Viele Verlinkungen führen zudem zu Referenzprojekten und Netzwerken, die der Homepage-Betreiber ohnehin regelmäßig kontaktiert. Das kann Beate Mader Inhaberin der Agentur Vision hoch Drei in Bad Tölz, bestätigen. „Bei den letzten Überprüfungen meiner Webseiten konnte ich mich auf einige Ergänzungen und Umformulierungen beschränken“. Die Inhalte blieben hingegen unverändert – und damit auch die Links zu vielen Kundinnen und Geschäftspartnerinnen der oberbayrischen Unternehmerin.
IHK-Info: Monitoring-Tools für Hyperlinks
Spezielle Tools können helfen, „broken links“ zu identifizieren. So bietet etwa Google mit „Search Console“ ein Online-Instrument an, das Domains und Subdomains bestätigt und sogenannte 404-Seiten mit ungültiger Adresse identifiziert. Ebenfalls auf Adressenprüfung spezialisiert ist ein Angebot des World Wide Web Consortium. Der von Deadlinkchecker spürt „broken links“ direkt auf.