„Ein Tag Azubi“

Gesamte Breite an Ausbildungsberufen

Teilnehmen kann jedes Unternehmen, das ausbildet beziehungsweise berechtigt ist auszubilden – unabhängig von einer IHK-Mitgliedschaft, also auch etwa Handwerksbetriebe und Arztpraxen. Dadurch kann den Schülern die gesamte Breite an Ausbildungsberufen nähergebracht werden. Begleitet werden die Jugendlichen bei ihrem Firmenbesuch von Auszubildenden, die ihren Alltag und ihre Aufgaben im Betrieb schildern, Fragen direkt beantworten, also auf Augenhöhe in Kontakt treten können.

Zeigen, wie Unternehmen arbeiten

Bei Huber Technik kommen die meisten der 110 Beschäftigten aus der näheren Umgebung. Das Unternehmen hat 2 Geschäftsfelder: Die Maschinenbausparte entwickelt und produziert Fördersysteme etwa für die Möbel- oder Recyclingindustrie. Die Sparte Gummierzeugnisse fertigt in großem Stil Matten, die beispielsweise in Kuhställen von Landwirtschaftsgroßbetrieben auf der ganzen Welt zum Einsatz kommen. „Jeder Erdinger ist mindestens schon einmal an unserer Firma vorbeigefahren, weil wir zwischen Gewerbegebiet und Ortskern liegen“, sagt Veronika Kamm, die den Familienbetrieb zusammen mit ihrer Schwester Johanna Kamm leitet. „Was aber in den Werkshallen los ist, wissen gerade die Jungen nicht – können sie ja auch nicht.“

Mitmachen lassen und motivieren

Die Familienunternehmerinnen eint der Wille, frühzeitig künftige Fachkräfte zu finden und sie zu binden. „Nur mit unseren langjährigen, spezialisierten Mitarbeitern können wir dauerhaft so erfolgreich sein“, bekräftigt Veronika Kamm. Daher besucht sie oft Schulen, stellt ihren Betrieb auf Schülermessen vor, lädt immer wieder junge Leute ins Unternehmen ein. Dass sie dabei Mitmachstationen aufbaut, an denen die Jugendlichen etwa einen Handyhalter selbst fertigen, komme immer gut an, sagt sie. „Weil wir präsent sind und etwas Handfestes bieten, läuft unsere Azubisuche gut. Wobei wir so viele junge Abbrecher sehen wie nie“, berichtet sie. Daher gilt bei Huber Technik schon seit Längerem: Wer eine Ausbildung beginnen will, muss mindestens 3 bis 5 Tage Praktikum absolviert haben.

Der Aktionstag „Ein Tag Azubi“ passt dazu perfekt. Kamm: „Klar sind wir dabei, weil sich diese Schüler bewusst für einen Beruf interessieren – und wir ihnen zeigen können, wie der Berufsalltag aussieht.“

IHK-Service zum Projekt „Ein Tag Azubi“

Der Aktionstag ist ein kostenfreies Angebot zur Berufsorientierung in oberbayerischen Firmen. Er findet am schulfreien Buß- und Bettag am 22. November 2023 statt und steht Jugendlichen zwischen 13 und 26 Jahren aus allen Schularten offen.

Sowohl Unternehmen als auch Schüler registrieren sich vorab und füllen einen Fragebogen aus. Ein Algorithmus gleicht anschließend Interessen und Fähigkeiten der einzelnen Schüler mit den Anforderungen und Unternehmenswerten der teilnehmenden Firmen ab und schlägt jedem Schüler den am besten passenden Ausbildungsberuf samt Betrieb vor. Am Aktionstag erhalten die Schüler beim Unternehmensbesuch Einblick in den Alltag dieses Ausbildungsberufs und des Betriebs.

Der Aktionstag wird von den Regionalausschüssen der IHK für München und Oberbayern in Kooperation mit den Wirtschaftsjunioren organisiert und findet unter Schirmherrschaft der jeweiligen Landräte und Oberbürgermeister statt. Unternehmen können sich bis 18. Oktober 2023 als Gastgeber registrieren.

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