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Energiekrise: Stimmen der Wirtschaft

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Damit die Energiekrise die Unternehmen nicht niederringt – sie formulieren Forderungen an die Politik

Knappe Energie, hohe Preise und viel Unsicherheit – die Energiekrise birgt massive Gefahren für die Wirtschaft. Wie bayerische Unternehmer die Lage einschätzen und was sie von der Politik jetzt fordern.

IHK-Magazin 03/2023


Tobias Jonas, Geschäftsführer innFactory GmbH, Rosenheim

„Unsere Wirtschaft kann sich Tabus bei der Energieversorgung nicht mehr leisten. Deutschland deindustrialisiert sich mit seiner Energiepolitik selbst.“


Walter Bauer, CFO Hirschvogel Holding GmbH, Denklingen

„Die Hirschvogel Group benötigt für ihre deutschen Produktionsstandorte umgehend konkurrenzfähige Energiepreise, ansonsten ist der Produktionsstandort Deutschland nicht mehr rentabel.“


Denise Amrhein, Geschäftsführerin Fuchsbräu Hotel GmbH, Beilngries

„Wir könnten den Stromverbrauch zu einem großen Teil über unsere bereits fertig installierte PV-Anlage auf dem Dach decken. Leider haben wir bis heute keine Genehmigung erhalten. Die Bearbeitungsdauer beträgt mehr als ein halbes Jahr! Wir fordern von der Politik die Beschleunigung und Vereinfachung der Genehmigungsprozesse und Bearbeitungsverfahren.“


Andreas Bensegger, Geschäftsführer BENSEGGER GmbH, Rosenheim

„Mangelhafte Planbarkeit kostet Leistungsfähigkeit und das wiederum Wettbewerbsfähigkeit – und damit schlimmstenfalls Arbeitsplätze im Mittelstand.“


Andrea Thoma-Böck, Geschäftsführerin THOMA Metallveredlung GmbH, Heimertingen

„Ohne bezahlbare Energie brechen Lieferketten zusammen. Für mehr als 45 Prozent der Unternehmen ist das bereits Realität. Wir brauchen eine neue Energiepolitik, die die Probleme an der Wurzel packt.“


Joachim Wiesböck, Vorstandsvorsitzender ORO Obstverwertung eG, Rohrdorf

„Wir brauchen Planungssicherheit. Unausgegorene und kurzfristige politische Entscheidungen gefährden unser Unternehmen im Bestand und dadurch die Arbeitsplätze massiv.“


Irene Wagner, Geschäftsführerin psm protech GmbH & Co. KG, Marktschellenberg

„Warum wir international wettbewerbsfähige Stromkosten als Automobilzulieferer brauchen: weil sonst unsere Arbeitsplätze in Deutschland gefährdet sind. Wir fordern wettbewerbsfähige Strompreise in Deutschland, sofort!“


Rolf Pfeiffer, Geschäftsführer DEPRAG SCHULZ GmbH & Co., Amberg

„Für eine stabile Stromversorgung muss der Ausbau der regionalen Verteilnetze und der überregionalen Gleichstromnetze dramatisch beschleunigt werden.“


Ingrid Obermeier-Osl, Geschäftsführerin Franz Obermeier GmbH, Schwindegg

„Unsere Chemieindustrie braucht mehr Strom: mehr als 50 Prozent bis 2030. Davon lebt Südostbayern. Das sichert 40.000 regionale Jobs und 1.000 Ausbildungsplätze.“

IHK-Service zur Energiepolitik-Kampagne 2023

#Wirtschaft braucht Energie – die Energiekrise stellt ein großes Risiko für die Unternehmen dar. Damit der Wirtschaftsstandort erhalten bleibt, haben die bayerischen Industrie- und Handelskammern die Kampagne #WirtschaftBrauchtEnergie ins Leben gerufen, an der sich bereits viele Unternehmen beteiligen.

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