Die Sommerparty der Wirtschaft

Gute Stimmung und Besucherrekord beim IHK-Jahresempfang. Präsident Klaus Josef Lutz würdigt das ehrenamtliche Engagement von Unternehmern und Bürgern.
Von Martin Armbruster, IHK-Magazin 09/2023
Der IHK-Präsident ahnte schon mal Gutes. „Es wird voll werden heute Abend“, sagte Klaus Josef Lutz, Gastgeber des IHK-Jahresempfangs Mitte Juli kurz vor dem Einlass. Er hatte auch allen Grund zur Zuversicht. Das Wetter war wie für eine Sommerparty bestellt, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder war als Redner zu Gast und das IHK-Stammhaus gehört zu den schönsten Veranstaltungsorten der Stadt.
Als Lutz dann das Event eröffnete, war ihm die Freude anzusehen: 425 Gäste waren gekommen – Besucherrekord. Besser geht es nicht. Der Empfang diene auch der ordnungspolitischen Orientierung, sagte Lutz. Die IHK sei „das Headquarter der nachhaltig-sozialen Marktwirtschaft und der unternehmerischen Freiheit. Das wird hier gelebt.“ Lutz verwies zudem auf die historische Bedeutung des Events: „Wir feiern das 180-jährige IHK-Jubiläum.“
Ehrenamt prägend für die IHK
Der Präsident erklärte, er verzichte an diesem Abend auf eine wirtschaftspolitische Rede. Stattdessen nutzte er den Anlass, um jenen zu danken, die im Land den Karren ziehen: Menschen, die sich im Ehrenamt generell und speziell für die IHK engagieren. Lutz betonte, Bayern werde vom Ehrenamt geprägt. Unternehmer und Bürger, die für die Gesellschaft anpacken – das bringe das Land voran.
Söder: IHK macht Bayern stark
Damit war das Feld bestellt für Markus Söder. Witzeleien, Wortspiele, Seitenhiebe, Visionäres – er kann und bot das alles. Er gratulierte der IHK zu ihrem 180-jährigen Jubiläum und sagte, gemeinsam stehe man für ein starkes Bayern. Er erinnerte an das gute Teamwork in der „schlimmsten Krise“. Während der Pandemie sei die IHK als Bewilligungsstelle für die Wirtschaftshilfen der wichtigste Partner der Staatsregierung gewesen. 12 Milliarden Euro habe die IHK im Freistaat ausbezahlt. „Das ist eine grandiose Leistung“, lobte Söder.
„Kein Klimaschutz mit der Brechstange“
Wie nahe sich Staatsregierung und Wirtschaft auch bei den Inhalten stehen, verdeutlichte Söder beim Thema Nummer eins, der Energiepolitik. Er kritisierte die Bundesregierung für „Klimaschutz mit der Brechstange“, was die Akzeptanz in der Bevölkerung zum Bröckeln bringe. Er verwies auf ein Gespräch mit der IHK aus dem Frühjahr, in dem diese vor dem Entwurf des „Energieeffizienzgesetzes“ gewarnt hatte, das sich als Wirtschaftsschrumpfungsprogramm erweisen könnte. Was Söder zu dem von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck geplanten Industriestrompreis vortrug, deckte sich weitgehend mit einer IHK-Position. Demnach dürfen nicht nur Konzerne von einer Preissubvention profitieren. Söder forderte, die Stromsteuer müsse runter. Das helfe allen Unternehmen.
Selbst das, was der Bund als großen Coup verkaufe, die Ansiedlung einer Chipfabrik des US-Halbleiterherstellers Intel in Magdeburg, ist laut Söder in Wahrheit ein teurer Scheinerfolg, erkauft mit einer 10-Milliarden-Euro-Subvention. Im Gegenzug würden Förderprogramme für den Mittelstand gekürzt. So schwäche der Bund die Basis der Wirtschaft.
Lust auf Innovationen und Leistung
Söder kündigte an, beim Windkraftausbau in Bayern Gas zu geben. Er habe die Ambition, im Freistaat einen Kernfusionsreaktor zu bauen. In Bayern sei die Zukunft sicher. 5 Milliarden Euro für die Hightech-Agenda – damit gibt Bayern laut Söder mehr Geld für die Zukunft aus als Spanien, Italien und Finnland zusammen.
Der Ministerpräsident warb für einen Kulturwandel im ganzen Land. Das bedeute vor allem weniger Bürokratie und Verbote und mehr von dem, was Zukunft schafft: Innovation, Forschung, Lust auf Leistung. Dafür erntete Söder reichlich Beifall.
Gut gelaunte prominente Gäste
Welchen Stellenwert der IHK-Empfang in München hat, zeigte an diesem Abend auch der Blick auf die Gästeliste. Zu den Teilnehmern gehörten Vertreter aller Parteien aus dem Bundestag und dem Bayerischen Landtag sowie zahlreiche Landräte und Bürgermeister, die Spitzen der Handwerkskammer, Präsident Franz Xaver Peteranderl und Hauptgeschäftsführer Frank Hüpers, DEHOGA-Präsidentin Angela Inselkammer sowie die Politologin Ursula Münch.
Stark vertreten war auch das IHK-Ehrenamt unter anderem mit den Vizepräsidenten Ingrid Obermeier-Osl, Georg Dettendorfer, Dagmar M. Schuller, Karin Elsperger und Dominik Biersack sowie zahlreichen Vertretern aus den IHK-Regional- und Fachausschüssen.
Fazit: Schee war’s!
Den Erfolg des Abends belegten auch die vielen Teilnehmerstatements auf Social Media. IHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl nannte den Empfang den größten und schönsten Wirtschaftsstammtisch im Herzen von München: „Fazit: Lust auf Zukunft, Lust auf Leistung, Lust auf Miteinander. Schee war‘s!“ Regina Mühlich erlebte einen „interessanten und angenehmen Jahresempfang mit viel Unternehmertum“ in einer „tollen IHK-Location“. Jessica Leicher fühlte sich an diesem Abend „wunderbar versorgt“. Felix Michael Früchtl lobte eine „tolle Veranstaltung in einer atemberaubenden Location“. Manuela Olhausen schrieb, als Tochter eines mittelständischen Bauunternehmers sage sie Danke für die klare Haltung zu Mittelstand und Unternehmertum.