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„Wir sind ganz normale Leute“

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Chefin sein – der IHK-Girls’Day gibt Schülerinnen ab der 8. Klasse Einblicke in die Selbstständigkeit

Marketingberaterin Monika Thoma hilft als Webkönigin selbstständigen Frauen dabei, selbstbewusst und erfolgreich zu sein. Immer wieder und mit viel Begeisterung unterstützt sie auch den IHK-Girls’Day „Ich werde Chefin!“.

Von Harriet Austen, 1/2025

„Die Arbeit als Unternehmerin ist der schönste Beruf der Welt“, schwärmt Monika Thoma und erklärt auch gleich, weshalb: Sie könne Einkommen generieren, Einfluss ausüben, ihre Zeit frei einteilen und um die Welt reisen. Doch sie kennt auch die Schattenseiten und Herausforderungen: „Unternehmer zu sein ist das ultimative Personalentwicklungsprogramm.“ Es sei nicht immer angenehm, mit den eigenen Fehlern konfrontiert zu werden. „Das wirkt sich gleich existenziell aus.“ Wer sich selbstständig macht, muss Risiken erkennen und akzeptieren, dass kein regelmäßiges monatliches Gehalt mehr aufs Konto fließt. Er muss bereit sein, sich zu zeigen und Klinken zu putzen. „Davor haben viele Angst“, sagt Thoma.

Um zur Selbstständigkeit zu ermutigen und solche Ängste zugleich schon weit im Vorfeld abzufangen, nimmt Thoma regelmäßig als Gastgeberin am IHK-Girls’Day „Ich werde Chefin“ teil.

IHK-Girls’Day 2025 am 3. April

Der Girls‘Day will Mädchen für Berufe interessieren, die immer noch mehr von Jungen gewählt werden, Berufe im Bereich Mathematik, IT, Naturwissenschaften und Technik (MINT). Die IHK für München und Oberbayern dreht den Girls‘Day seit 2019 noch weiter: Unter dem Motto „Ich werde Chefin!“ will sie Schülerinnen ab der 8. Klasse für die Selbstständigkeit, fürs Unternehmerinnentum interessieren. Denn auch hier können die Frauen durchaus noch nachlegen.

Beim IHK-Girls’Day laden Unternehmerinnen die Schülerinnen in ihre Betriebe ein und berichten vom Unternehmensalltag. In den vergangenen Jahren nahmen jeweils bis zu 60 Unternehmerinnen und 300 bis 400 Schülerinnen teil. 2025 findet der Girls’Day am 3. April statt. „Wir freuen uns, wenn wir noch viele Unternehmerinnen gewinnen können, Gastgeberin zu sein“, betont IHK-Referentin Marlene Eder.

Unternehmerin Monika Thoma hat immer gern mitgemacht: „Dadurch wird die Anschlussfähigkeit hergestellt“, erklärt sie. Denn das Bild von Unternehmern in den Medien sei unrealistisch; sie würden entweder als Loser oder als üble Kapitalisten dargestellt. Mit ihrer Gastgeberinnenrolle am IHK-Girls’Day möchte sie den jungen Frauen zeigen, wie der Alltag einer Unternehmensberaterin wirklich aussieht – „und dass wir ganz normale Leute sind“.

Wechselseitiges Coaching

Dafür denkt sie sich stets etwas Besonderes aus. 2024 lud sie beispielsweise vier Mädchen sowie einige Kunden und Netzwerkpartner zu einem virtuellen Dialog ein. Sie selbst coachte beispielhaft eine Kundin, die teilnehmenden Unternehmerinnen berichteten über ihre Erfahrungen. Zum Schluss zeigten die Schülerinnen dann umgekehrt, wie Social Media funktioniert. „Eine große Bereicherung für alle Seiten“, betont Thoma.

Gleichberechtigte Teilhabe

Die Stärkung und Unterstützung von Unternehmerinnen ist auch die Geschäftsidee ihrer 1999 gegründeten Unternehmensberatung Webkönigin. Sie führt Selbstständige und Freiberuflerinnen ins Internetzeitalter, zeigt ihnen auf, wie sie zu mehr Klicks, mehr Umsatz, mehr Gewinn und mehr Wohlstand gelangen. „Ich möchte Frauen zu einer gleichberechtigten Teilhabe an Macht und Geld ermuntern – ohne den Preis, Lebensqualität einzubüßen“, bekräftigt sie. Zugleich gehört zu ihrem Verständnis von Unternehmertum, in Netzwerken wie der IHK und dem Rotary Club mitzuwirken, Erfahrungen zu teilen, die Gemeinschaft mitzugestalten.

Schwäche in Stärke wandeln

Thoma selbst hat in den 25 Jahren ihrer Selbstständigkeit nicht nur Höhen, sondern auch Tiefen erlebt, sie stets mit eigener Kraft und Hartnäckigkeit bewältigt. Als sie einmal an einem absoluten Tiefpunkt angelangt war, schaffte sie den Turnaround dadurch, dass sie Hilfe von einer Mentorin annahm und Kurse bei herausragenden Marketingexperten und Onlinefachleuten besuchte. „Ich habe Schwäche in Stärke und Risiko in Sicherheit umgewandelt“, sagt sie – und rät dies auch den potenziellen Nachwuchsunternehmerinnen, die sie am Girls’Day besuchen.

IHK-Info: IHK-Girls’Day – „Ich werde Chefin!“

Am 3. April 2025 ist es wieder soweit: Unternehmen öffnen ihre Türen zum Girls’Day, stellen jungen Frauen MINT-Berufe vor. Die IHK für München und Oberbayern definiert den Girls‘Day seit 2019 etwas anders. Unter dem Motto „IHK-Girls’Day – Ich werde Chefin!“ lädt sie Schülerinnen ab der 8. Klasse ein, Unternehmerinnen zu besuchen und sich von ihnen die Selbstständigkeit erklären zu lassen. So möchte die IHK den Mädchen das Unternehmerinnentum als berufliche Perspektive nahe bringen und zur Selbstständigkeit inspirieren.

Gastgeberinnen werden noch gesucht und sind herzlich willkommen. Hier gibt es mehr Informationen zum IHK-Girls’Day – „Ich werde Chefin!“.

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