Fokus: Zukunftstechnologie

Wenn Proton Motor Fuel Cell individuelle Lösungen für Kunden entwickelt, entstehen oft Innovationen mit größerem Marktpotenzial – die Basis für weiteres Geschäft.
EVA MÜLLER-TAUBER, Ausgabe 05/2022
»Wir müssen weg von den fossilen Brennstoffen«, proklamierte Götz Heidelberg, damals Inhaber der Magnet-Motor GmbH in Starnberg, schon vor rund 40 Jahren. Er entwickelte unter anderem Brennstoffzellen, die elektrischen Strom und Wärme aus der Umwandlung von Wasserstoff und Sauerstoff gewinnen.
1998 gliederte der Firmenchef diesen Bereich in ein eigenes Unternehmen aus. Dieses, die heutige Proton Motor Fuel Cell GmbH, residiert in Puchheim bei München und beschäftigt mehr als 100 Mitarbeiter. Mit Faiz Francois Nahab hat es zudem einen neuen Geschäftsführer sowie Investor seit 2008.
Proton Motor produziert umweltfreundliche Wasserstoff-Brennstoffzellen und Brennstoffzellen-Hybridsysteme für stationäre und mobile Anwendungen. Die Mobilität umfasst Fahrzeuge zu Land, auf der Straße, auf der Schiene und zu Wasser. Produkte von der Stange machen den kleineren Teil im Portfolio aus.
Innovationen aus individuellen Kundenlösungen
»Natürlich basieren unsere Lösungen alle auf Grundsatzentwicklungen, die wir auch auf Stack-Ebene weitertreiben. Diese werden in die einzelnen Systemprodukte eingesetzt, das ist unser Fachwissen«, erläutert Sebastian Goldner (41), Chief Technical and Operation Officer. »Unser Fokus liegt jedoch auf Innovationen, die entstehen, indem wir als Projektpartner individuelle Lösungen mit beziehungsweise für unsere Kunden entwickeln.«
Daraus ergeben sich immer wieder Produkte, die sich aus dem Gesamtpaket herausnehmen und am Markt verkaufen lassen – so wie »PM Frame«, ein modular und universell einsetzbares Wasserstoff-Brennstoffzellen-System für stationäre Anwendungsbereiche, das etwa als Notstromquelle in Straßentunneln eingesetzt wird.
Fördermittel für Kundenprojekte
»Solche Standardprodukte dienen als zweites Standbein, um unser Geschäft weiter zu finanzieren«, so Goldner. Für Kundenprojekte mit Entwicklungscharakter nutzt die Firma regionale, nationale und europäische Fördermittel. So arbeitet Proton Motor mit der Gilchinger Torqeedo GmbH, einem Spezialisten für E-Mobilität auf dem Wasser, an einem von der Bayerischen Staatsregierung geförderten marinen Hochvolt-Hybridantriebssystem mit Batterie und Wasserstoff-Brennstoffzelle.
»Wasserstofftechnologie: Schlüsselelement der Energiewende«
Größter Geldgeber ist Firmeninvestor Nahab, der in der Wasserstofftechnologie ein Schlüsselelement der Energiewende sieht. »Damit haben wir gegenüber vielen Unternehmen einen erheblichen Vorteil: Unser Risiko bei Innovationsprojekten ist überschaubar, wir haben weniger Zeitdruck bei der Finanzierung und können uns auf unsere Kernkompetenz konzentrieren«, so Technikchef Goldner.