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Lust an der Leistung

Marion Vogel ©
Leidenschaft fürs Bauen – Markus Meier, Vorstand im Familienunternehmen

Mit Weitsicht und Innovationsfreude verwirklicht Markus Meier, Vorstand der Martin Meier AG aus Eichstätt, seine Visionen vom modernen und innovativen Bauen.

Von Harriet Austen, IHK-Magazin 07-08/2023

„Jetzt können wir endlich aus dem Vollen schöpfen“, sagt Markus Meier strahlend, während er seine Gäste durch das Ende April 2023 eröffnete Baustoffzentrum der Martin Meier AG führt. Im lichtdurchfluteten Erdgeschoss der neuen Firmenzentrale treffen sich Handwerker, Architekten, Bauherren und Privatleute auf einen Kaffee und mustern in den Showrooms alles, was sie zum Bauen brauchen – von der Fliese bis zur Haustür.

Daneben ist ein Fachmarkt für Handwerker untergebracht und gleich gegenüber steht eine riesige, stützenfreie Drive-in-Holzhalle. In dieser neuen Baustofflogistikhalle – laut Meier „größer als ein Wiesnzelt“ – lagern auf 9.000 Palettenstellplätzen Baustoffe aller Art, die direkt auf Lkws geladen werden können. „Mit diesem Neubau können wir jeden Kundenwunsch erfüllen“, sagt der 38-Jährige zufrieden.

Anspruch, neue Maßstäbe zu setzen

Meier bringt eine wahre Leidenschaft für modernes Bauen mit und wirkte tatkräftig an der Entwicklung des 35.000 Quadratmeter großen Standorts mit. Das als Meilenstein und Kraftakt beschriebene größte Projekt der Firmengeschichte macht der Platznot ein Ende und führt die stark gewachsenen Geschäftsbereiche zusammen.

Damit soll die Zukunftsfähigkeit des Traditionsunternehmens für die nächsten Generationen gesichert und Räumlichkeiten für weiteres Wachstum bereitgestellt werden. „Wir setzen neue Maßstäbe – für uns intern, aber auch in der Branche“, so Meier. Mit den neuen Möglichkeiten will er auch mitten in der Krise der Bauwirtschaft Mut machen und die Lust am Bauen wecken.

Familie als Erfolgsfaktor

Für den Einstieg ins elterliche Unternehmen, das in den Branchen Bau und Immobilien tätig ist, entschied sich Maier relativ spät. Er wollte zunächst in einem Baukonzern Erfahrungen sammeln, wo er vom Werkstudenten in leitende Positionen aufstieg. In dem familiengeführten Unternehmen hatten es ihm vor allem die Strukturen angetan. „Der Faktor Familie ist unglaublich wichtig für die Zukunftssicherheit und Agilität eines Unternehmens“, nahm er aus dieser Zeit mit.

Als Meier 2011 in die Martin Meier Gruppe eintrat, stieß er voll Elan einen Nachfolgeprozess an, begleitete mit seinem Bruder und seiner Mutter eine Optimierung der Strukturen und machte sich für eine „Familienverfassung“ stark. Ihr zufolge steht an der Spitze des breit aufgestellten Traditionsunternehmens jetzt ein Quartett: Markus Meier (Immobilien), Bruder Andreas Meier (Baustoffhandel), Cousin Hermann Meier (Bauhandwerk) sowie Mutter Anna-Maria Meier (Projektentwicklung), die sich als „Baufamilie“ vermarkten.  

„Troubleshooter“ sein wollen

Als Markus Meier vier Jahre nach dem Eintritt ins Unternehmen zum geschäftsführenden Gesellschafter aufstieg, fand er sich in einer ganz anderen Rolle wieder: „Man ist verantwortlich für das Unternehmen und seine Mitarbeitenden, trägt das Risiko mit und muss als Troubleshooter für alles geradestehen.“ Gleichzeitig wurde ihm klar, dass er genau das sein Leben lang machen will. Was ihn dabei am meisten beflügelt? „Die Lust an der Leistung, am positiven Gestalten.“

Meier ist ein leidenschaftlicher Netzwerker. Er bringt Menschen und Ideen zusammen, engagiert sich bei den Wirtschaftsjunioren sowie in der IHK-Vollversammlung und im IHK-Regionalausschuss. „Unternehmertum kann so viel Spaß machen, wenn man die richtigen Menschen um sich hat“, findet er.

Vision vom nachhaltigen Bauen

Der Unternehmer bezeichnet sich aber auch als Visionär, der beobachtet, „was der Markt braucht, um bestehen zu können“. Dazu gehören nachhaltiges Bauen, ressourcenschonendes Handwerk oder neue Herstellungsverfahren wie Recyclingbeton, aber auch die Digitalisierung der Bau- und Immobilienbranche über Start-ups, an denen sich die Familie Meier beteiligt. „Von ihnen lernen wir unglaublich viel“, sagt Meier und nennt etwa den digitalen Baumaschinenvermieter klarx aus München.

Co-Working: Regionalen Bedarf aufgreifen

Nach einem Besuch im Silicon Valley wollte Meier den dort erlebten Unternehmergeist auch in Eichstätt verwirklichen. Zusammen mit Freunden aus dem Netzwerk der Wirtschaftsjunioren errichtete er 2021 das Oaktown Office, ein Co-Working-Space. „Hier bringen wir Gründer zusammen und stellen Räumlichkeiten für flexibles Arbeiten, aber auch für Veranstaltungen zur Verfügung“, beschreibt Meier sein Herzensprojekt. „Oaktown Office ist für uns als Testballon gedacht, wie man in ländlichen Regionen Bedarf aufgreifen und Nachfrage generieren kann.“

Zur Person: Markus Meier

Markus Meier, Jahrgang 1984, studierte nach seiner Ausbildung zum Groß- und Einzelhandelskaufmann Immobilienwirtschaft und -management. Während er in einem Baukonzern aufstieg, machte er berufsbegleitend den Master in Real Estate und Real Estate Law.

2011 trat er in fünfter Generation in die 1899 gegründete Martin Meier Gruppe GmbH & Co. KG in Eichstätt ein, 2015 wurde Meier geschäftsführender Gesellschafter, 2023 Vorstand der Martin Meier AG (200 Mitarbeiter). Dort leitet er den Geschäftsbereich Immobilien.

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