Freier Handel | Unternehmen | Unternehmen

Einfallsreich und engagiert

thomaslerchphoto/Adobe Stock ©
Auf dem Weg in alle Welt – auch kleinere Unternehmen können im internationalen Geschäft erfolgreich sein

Der renommierte Exportpreis Bayern ehrt kleine und mittelständische Betriebe mit besonderen Erfolgen im Auslandsgeschäft. In diesem Jahr sucht die Jury Firmen mit kreativen Strategien in Coronazeiten.

Mechthilde Gruber, Ausgabe 07/2021

Unternehmerische Kreativität ist heute mehr denn je gefragt. »Die Coronapandemie hat kleine, international tätige Unternehmen vor völlig neue Herausforderungen gestellt«, sagt Frank Dollendorf, Mitglied der Hauptgeschäftsführung und Bereichsleiter Außenwirtschaft bei der IHK für München und Oberbayern. Einige Erfolgsgeschichten zeigten aber, dass auch diese gemeistert werden können. »Der Exportpreis Bayern Special Edition will diese Erfolge sichtbar machen«, sagt Dollendorf. »Als Anerkennung der Leistung der Unternehmen und zugleich als Mutmacher und Vorbild für die vielen kleinen bayerischen Unternehmen, die Chancen des Auslandsgeschäfts zu nutzen.«

Mit besonderer Courage und Engagement

Die Schwierigkeiten, mit denen sich gerade kleinere Mittelständler seit vielen Monaten auseinandersetzen müssen, sind nur mit besonderer Courage und Engagement zu bewältigen. So sind zum Beispiel ohne persönliche Begegnungen der Aufbau neuer Kontakte und die Pflege bestehender Geschäftsbeziehungen in vielen Ländern bisher kaum denkbar. Da der internationale Reiseverkehr jedoch stark eingeschränkt ist, sind bei der Akquise neue Ideen gefragt. Einen Ersatz bietet etwa die Teilnahme an virtuellen Delegationsreisen mit Netzwerkveranstaltungen auf Onlineplattformen, die von einigen Auslandshandelskammern organisiert werden.

Aus Lenggries per Video zur Montage in Asien

Eine ebenso große Herausforderung ist der Aufbau von ins Ausland gelieferten Maschinen oder Anlagen. Wie sich ohne physische Präsenz etwa in Australien Montagearbeiten durchführen lassen, davon berichtet Heinz Tretter, Geschäftsführer der Kristallturm GmbH & Co. KG und Exportpreisträger von 2017: Mit ausführlichen Montageanleitungen, Videokonferenzen und dem Teilen des eigenen Bildschirms hat es das Montageteam in Lenggries geschafft, dass sich bereits gelieferte Stahl- masten, Kletterwände und Holzplattfor- men von einem ortsansässigen Bautrupp auf der anderen Seite des Erdballs zu einem sicheren Hochseilgarten zusammenbauen ließen. »Das ist gut angenommen worden«, sagt Tretter und ist trotz des riesigen Aufwands zufrieden.

Längst nicht alle Firmen sind jedoch derzeit ausgelastet. Auftragsrückgang oder Lieferengpässe sorgen in den Betrieben oft für freie Kapazitäten. Diese lassen sich für andere Aufgaben nutzen, zum Beispiel für die Fertigung von Coronahilfsmitteln für in- und ausländische Märkte. Auch hier ist Einfallsreichtum gefragt. Die Teilnahme am Exportpreis lohnt sich, denn der Wettbewerb bringt Firmen einige Vorteile. Die bisherigen Preisträger schätzen vor allem den Imagegewinn bei nationalen und internationalen Geschäftspartnern und Kunden.

Die Erstplatzierten in den drei Kategorien werden am 17. November 2021 von Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) ausgezeichnet. Über alle Preisträger, ihre Firmen und ihre Erfolgsgeschichten wird ein professioneller 2-Minuten-Film gedreht, der auf der Preisverleihung gezeigt und dem Unternehmen anschließend für Werbezwecke überlassen wird. Zudem erzeugt das Medienecho bei der Preisverleihung Aufmerksamkeit und kann den Firmen auch bei der Akquise neuer Mitarbeiter nützlich sein.

Exportpreis Bayern 2021 – jetzt bewerben!

Der Exportpreis sucht in diesem Jahr die besten Strategien, die unter den erschwerten Coronabedingungen 2020 und 2021 im internationalen Geschäft zum Erfolg führten. Bayerische Unternehmen mit bis zu 100 Vollzeitbeschäftigten können sich in drei Kategorien bewerben:

1. Erfolgreiche Auftragsabwicklung in Coronazeiten:
Wie gelang es Unternehmen, die Geschäfte in den bestehenden Exportmärkten erfolgreich abzuwickeln – trotz der neuen Coronahürden wie beispielsweise Grenzschließungen, Restriktionen im Reiseverkehr, Lieferengpässen, neuer protektionistischer Maßnahmen?

2. Gelungene Markterschließung und Kundengewinnung in Coronazeiten:
Auf welche Weise konnten Firmen trotz der erfolgten Einschränkungen erfolgreich neue Märkte erschließen und neue Kunden gewinnen?

3. Beachtliche Innovation in Coronazeiten:
Wie passten Betriebe Produkte und Dienstleistungen so an, dass diese weiterhin international erfolgreich vertrieben werden konnten?

Anmeldeschluss: 31. Juli 2021. Weitere Informationen und Anmeldung: www.exportpreis-bayern.de

Verwandte Themen