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Energie-Effizienz, Förderung: Das passende Programm finden

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Erneuerbare Energien – welche Unterstützung gibt es für Investitionen?

Die Förderangebote für Klimaschutz und Energieeffizienz sind kaum noch zu überschauen. Wo sich Unternehmen Hilfe bei der Orientierung im Förderdschungel holen können.

Von Stefan Bottler, IHK-Magazin 11-12/2024

Wer viel Energie verbraucht, kann womöglich auch viel Energie sparen: Rund 20 Prozent der Energie, die Industrieunternehmen für ihre Produktion aufwenden, sorgen in der Regel für Prozesswärme. Meist entsteht hierbei auch Abwärme, die sich weiter nutzen lässt. Vorausgesetzt, ein Unternehmen investiert kräftig.

So wie ein bayerischer Lebensmittelhersteller, der unlängst rund 1,25 Millionen Euro für eine Hochtemperaturwärmepumpe ausgegeben hat. Mit der Pumpe erhitzt er nun die entstandene Abwärme auf deutlich über 100 Grad Celsius und setzt diese wiederum für die Produktion ein. Auf fossile Brennstoffe kann er jetzt weitgehend verzichten. Die Investition für mehr Klimaschutz und Energieeffizienz musste das Unternehmen nicht allein stemmen. Es erhielt einen Zuschuss von 312.000 Euro aus einem bundesweiten Förderprogramm.

Erstberatung bei der IHK

Der Unternehmer hatte sich auf diese Unterstützung gründlich vorbereitet. Zuerst informierte er sich auf IHK-Datenbanken über Programme, die den Kauf unterstützen könnten, und suchte das Gespräch mit den zuständigen IHK-Experten. Anschließend setzte er sich mit einer Unternehmensberatung in Verbindung, die auf Investitions- und Unternehmensfinanzierungen spezialisiert ist, und arbeitete mit dieser das Finanzierungskonzept aus.

Mit der gründlichen Information zu Beginn habe das Unternehmen den richtigen Weg eingeschlagen, meint Felix Riedel, Referent Energie und Ressourcen bei der IHK für München und Oberbayern: „Die IHK kann eine fundierte Erstberatung anbieten und einen Überblick geben, welche Programme infrage kommen und worauf Unternehmen bei Auswahl und Antragstellung achten sollen.“ Benötigt ein Unternehmen weitere Unterstützung, kann es auf spezialisierte Berater zurückgreifen, die es während des nachfolgenden Prozesses begleiten.

Weit mehr als 100 Förderangebote

Angesichts der Fülle an Förderangeboten erscheint solch ein Vorgehen für viele Firmen sinnvoll. EU, Bund, Land, Landkreise und Kommunen haben weit über 100 Programme aufgelegt. Das Spektrum reicht von zinsgünstigen Krediten über nicht rückzahlbare Zuschüsse bis hin zu kostenfreien Beratungen und Coachings. Auch die Förderziele variieren.

Die Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft (EEW) unterstützt zum Beispiel Technologieinvestitionen und Transformationsprojekte kleinerer und mittlerer Unternehmen. Das Programm „Miteinander durch Innovation“ springt mittelständischen Betrieben zur Seite, die besonders risikoreiche Forschungs- und Entwicklungsprojekte anpacken, und konkurriert mit dem Klassiker „Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand“ (ZIM), das vergleichbare Ziele verfolgt.

Regelmäßig neue Fördertöpfe

Auf Landesebene setzt sich die Vielfalt fort. So hat das Bayerische Wirtschaftsministerium für Biomasseheizwerke, Wasserstofftankstellen und Wasserkraftanlagen gesonderte Programme – einen umfassenden Überblick über diese und weitere Angebote gibt die Förderbibel Umweltschutz und Energie des Landesamts für Umwelt (siehe unten). Ansonsten bietet die LfA Förderbank Bayern mittelständischen Unternehmen und Freiberuflern zinsgünstige Kredite an, wenn diese in regenerative Energien investieren oder Energiesparmaßnahmen wie eine Sanierung der Firmengebäude anpacken wollen.

Regelmäßig kommen neue Programme hinzu. Im August 2024 stellte das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die „Bundesförderung Industrie und Klimaschutz“ (BIK) für größere Dekarbonisierungsprojekte vor. Es will mit bis zu 200 Millionen Euro beispielsweise den Wechsel von fossilen Energien auf erneuerbaren Wasserstoff oder die Abscheidung und Speicherung von CO2 mit sogenannten Direct Air Capture (DAC)-Verfahren unterstützen.

Auswahl ist aufwendig

Solche ambitionierten Programme führen freilich auch zu hohen Anforderungen an die Antragsteller. Trotz oder gerade wegen der Angebotsbreite tun sich Mittelständler mit zahlreichen Programmen schwer. „Viele Unternehmen haben weder die notwendigen Informationen noch die Kapazitäten, sich mit den unzähligen Fördermöglichkeiten zu beschäftigen“, beobachtet Jan Bewarder, Geschäftsführer der auf Förderung und Finanzierung spezialisierten Beratung REM CAPITAL AG.

„Außerdem sind viele Antragstellungen komplex und erfordern detaillierte Projektdarstellungen, wenn sie den Förderkriterien entsprechen sollen.“ Weil außerdem Förderrichtlinien laufend geändert und Antragsfristen zeitlich begrenzt werden, scheuen die Unternehmen eine Teilnahme.

Sich vorab informieren ...

Dabei gibt es Angebote, die beim Durchblick helfen. „Wichtig sind Informationsveranstaltungen, die möglichst viele Unternehmen erreichen“, sagt IHK-Experte Riedel. Welche Förderprogramme sind für welche Unternehmen geeignet? Wie lassen sich die Angebote möglichst effizient nutzen? Solche Fragen beantwortete ein kostenfreies Webinar von IHK, Landeshauptstadt München und REM CAPITAL im Vorjahr. Die Resonanz war gewaltig: Rund 500 Unternehmen nahmen teil.

„Das Interesse an tieferem Wissen war so groß, dass wir gar nicht alle Fragen beantworten konnten und anschließend eine FAQ-Dokument mit den 10 häufigsten Fragen erstellt haben“, sagt Bewarder. Jetzt planen IHK und REM CAPITAL im ersten Quartal 2025 ein weiteres Webinar.

… und dann beraten lassen

Bei Bedarf bietet die Beratung auch eine umfassende Unterstützung von der Antragstellung bis zum Eingang der Förderung an. „Wir verstehen die technischen und die finanziellen Anforderungen hinter den Förderprogrammen“, verweist Bewarder auf das Know-how der Finanzanalysten, Kreditspezialisten und Ingenieure, die für REM CAPITAL arbeiten. Mehrere oberbayerische Firmen haben diesen Service bereits in Anspruch genommen. Etwa ein Mittelständler, der in eine 475.000 Euro teure Mess-, Steuer- und Regelungstechnik investierte und hierfür eine Förderung von 118.000 Euro erhielt. Solche Beispiele sollten jedem Unternehmen Mut machen.

Rechtzeitig beantragen

„Jeder Betrieb, der Klimaschutz- und Energieeffizienzprojekte plant, sollte sofort prüfen, ob er hierfür Förderprogramme in Anspruch nehmen kann“, rät Fanny Meierhofer, IHK-Referentin für Klimapolitik und betrieblichen Klimaschutz.

Eines sollten Unternehmen jedoch in jedem Fall beachten: Der Förderantrag muss frühzeitig gestellt werden, nämlich bevor die Realisierung der Energiespar- und Klimaschutzmaßnahmen beginnt. Auf diesen Grundsatz verzichtet kein Programm.

IHK-Info: Förderprogramme für Klima und Umwelt

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