„Ein wunderbarer Abend“
Ein Event, das alle Erwartungen erfüllt – mit Besucherrekord, zufriedenen Gästen und einer starken Rede von Ex-Bundesaußenminister Sigmar Gabriel.
Von Martin Armbruster, IHK-Magazin 09/2024
Die Rahmenbedingungen waren schon einmal gut. Die Fußball-EM sorgte für ausgelassene Stimmung in der Stadt, der Auftritt von Ex-Bundesminister Sigmar Gabriel (SPD) ließ auf eine spannende Rede hoffen, das IHK-Organisationsteam meldete „ausverkauftes Haus“ – sogar das Wetter spielte mit. An diesem 4. Juli hing endlich mal kein Gewitter am Münchner Abendhimmel. Alles war angerichtet für den IHK-Jahresempfang 2024.
Präsident Klaus Josef Lutz eröffnete den Abend vor 500 Teilnehmern. Besucherrekord. Besser geht es nicht. Das galt auch für Gabriels Rede. Er sprach als Vorsitzender des transatlantischen Netzwerks Atlantik-Brücke zum Thema „US-Wahl – was kommt auf uns zu?“. Für die Antwort spannte Gabriel inhaltlich einen großen Bogen – von den möglichen Folgen eines Trump-Bebens in den USA bis hin zu dem, was in Deutschland und Europa künftig besser laufen muss.
Gabriel: auf ein anderes Amerika einstellen
Gabriel bot Leidenschaft und klare Ansagen. Er beschrieb die Sorge vor Donald Trump als Folge eigener Schwäche und empfahl, sich nicht so stark um die Frage zu kümmern, wer im Weißen Haus sitzt. Schon vor Trump habe sich die US-Politik gewandelt. „Europa und die transatlantischen Beziehungen sind im Weißen Haus nicht mehr so wichtig“, so Gabriel.
Die neue US-Regierung werde sich noch stärker auf China und den Indopazifik-Raum konzentrieren. Das bedeute auch für die Sicherheitspolitik eine Zeitenwende. Die USA werden Europa nicht mehr uneingeschränkt schützen wollen oder können. „Über die Konsequenzen müssen wir offen reden“, so Gabriel. „Egal, wer Präsident wird: Wir müssen uns auf ein anderes Amerika einstellen.“
… und Putins Russland stoppen
Deutschland müsse mehr Mut und Risikofreude entwickeln. Es sei eine Schande, wie schlecht die deutsch-französische Achse funktioniere. Es gelte, mehr in die Sicherheit zu investieren: „Wir müssen Vladimir Putins Russland stoppen.“ Positives sah Gabriel jedoch auch. Es sei etwa richtig, dass die EU den Fokus vom Green Deal hin zu mehr Wettbewerbsfähigkeit verschiebe.
US-Generalkonsul Timothy Liston hörte aufmerksam zu. IHK-Präsident Lutz sagte, die IHK unterschreibe die Aussagen Gabriels. Lob von Gästen gab es postwendend auf LinkedIn. Reinhard Scheuermann nannte die Rede brillant. Thorsten Böhme meinte, Gabriel habe einen fantastischen Auftritt gehabt. Damit war die Basis geschaffen für viele informelle Gespräche und Diskussionen. Die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen oder zu vertiefen, ist schließlich das wichtigste Ziel des IHK-Events, das als Sommerfest der Wirtschaft Oberbayerns gilt.
Hoher Besuch aus der Politik
Im Thiersch-Saal, im Seidl-Saal und rund um die Stehtische im Freien tummelte sich viel Prominenz in IHK-Stammhaus. Dazu gehörten die Stellvertreterin des Ministerpräsidenten Ulrike Scharf (CSU), die grünen Spitzenpolitiker Katharina Schulze und Ludwig Hartmann, FDP-Landeschef Martin Hagen, Handwerkspräsident Franz Xaver Peteranderl, Münchens Wirtschaftsreferent und OB-Kandidat Clemens Baumgärtner (CSU), Bayerns DEHOGA-Präsidentin Angela Inselkammer und Klaus Holetschek, Chef der CSU-Landtagsfraktion.
Ehrenamt in bester Stimmung
Der Jahresempfang war auch ein großer Abend für das IHK-Ehrenamt. Das Präsidium war vertreten mit Ingrid Obermeier-Osl, Dominik Biersack, Georg Dettendorfer, Karin Elsperger, Otto Heinz, Dagmar Schuller und Florian Schardt. Ehrenpräsident Eberhard Sasse war mit Tochter Laura Sasse gekommen, die Mitglied der Vollversammlung ist. Gute Präsenz zeigte auch der Ausschuss Unternehmerinnen unter anderem mit Irene Wagner, Sonja Ziegltrum, Petra Göckel, Helen Brugger, Natascha Hoffner und Denise Schurzmann.
Fazit: großartige Gäste, toller Empfang
Denise Amrhein, Vorsitzende des Tourismusausschusses, lobte den guten Austausch mit den DEHOGA-Frauen Angela Inselkammer und Susanne Inge Doux. „Ein toller Empfang“, schrieb der Landtagsabgeordnete Sascha Schnürer (CSU) auf LinkedIn. Niels Jöhnk schwärmte von „wunderschönen Räumlichkeiten“ und „großartigen Gästen“. Als Hotelchefin hat Denise Amrhein viele Veranstaltungen erlebt. Den Jahresempfang hielt sie für besonders gelungen. Auf Social Media schrieb sie: „Was für ein wunderbarer Abend.“