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Finanzierung sichern

(JLco) Julia Amaral/Adobe Stock ©
Positiver Förderbescheid – das Projekt kann starten

Um auch in schwierigen Zeiten Investitionen und neue Projekte umzusetzen, sollten Kleingewerbetreibende prüfen, welche Förderprogramme für sie infrage kommen.

Von Monika Hofmann, 08/2023

Viele Inhaber kleiner Unternehmen schrecken in Krisenzeiten davor zurück, neue Ideen umzusetzen. Denn zumeist mangelt es ihnen an einer ausreichenden Kapitaldecke. Das bremst Innovationen und Wachstum. „Dabei gibt es Förderprogramme des Bundes, der Länder, der EU und weiterer Institutionen, die speziell auf die Bedürfnisse kleinerer Firmen zugeschnitten sind  ̶  nur leider wissen viele Unternehmer dies nicht“, beobachtet Bernhard Eichiner, Finanzierungsexperte der IHK für München und Oberbayern. „Mit einem passenden Programm lässt sich selbst in herausfordernden Zeiten die Finanzierung von Investitionen und Vorhaben stemmen.“

Die Finanzierungsförderprogramme für Kleingewerbetreibende sind ein wichtiger Baustein, um Erfolg und Wachstum zu ermöglichen. Sie helfen Unternehmen dabei, finanzielle Hürden zu überwinden und ihre Ideen erfolgreich umzusetzen. „Damit stärkt die gezielte Unterstützung von Kleingewerbe nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Vielfalt und die Innovationskraft der Unternehmenslandschaft insgesamt“, stellt Eichiner fest.

Angebote für jede Phase

Unterstützung zum Start
Für Neugründungen im Voll- und Nebenerwerb eignet sich (bis zu fünf Jahren nach der Gründung) häufig der ERP-Gründerkredit  ̶  StartGeld, da er Investitionen und laufende Kosten ohne Einbringen von Eigenkapital finanziert. Die KfW-Förderbank übernimmt 80 Prozent des Kreditrisikos. Anträge laufen über die Hausbank.
 
Angebote für bestehende Unternehmen
Mit dem KfW-Unternehmerkredit fördert die KfW im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums mittel- und langfristige Finanzierungen von Vorhaben im In- und Ausland. Das Förderprogramm richtet sich an etablierte kleine und mittlere Firmen der gewerblichen Wirtschaft sowie Freiberufler, die seit mindestens fünf Jahren am Markt aktiv sind. Damit fördert die KfW Investitionen, die einer mittel- und langfristigen Finanzierung bedürfen und einen nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg erwarten lassen. Mit dem Kredit lassen sich bis zu 100 Prozent der förderfähigen Investitionskosten oder Betriebsmittel finanzieren. Das kreditnehmende Unternehmen ist drei Jahre tilgungsfrei und hat bis zu 20 Jahre Zeit für die Rückzahlung. Die KfW übernimmt 50 Prozent des Risikos. Anträge laufen auch hier über die Hausbank.

Wie der Freistaat fördert

Förderung speziell in Bayern
Ob in Gründung oder etabliert, ob Produktion, Dienstleistung oder Hightech: Das Finanzierungsangebot der LfA Förderbank Bayern ermöglicht es Firmen in jeder Wachstumsphase, neue Vorhaben umzusetzen und Chancen wahrzunehmen. Sie bietet besonders kleinen und mittleren Unternehmen zahlreiche zinsvergünstigte Kredite und Bürgschaften. Ansprechpartner ist immer die Hausbank.

Weitere Förderoptionen
Interessant für Kleingewerbetreibende sind Mikrokredite. Dabei handelt es sich um Darlehen unter 25.000 Euro. Auch ihr Ziel ist es, die Gründung oder den Ausbau eines Unternehmens zu erleichtern. Förderbanken und Mikrofinanzinstitute haben sie häufig in ihrem Programm. Zudem gibt es Förderprogramme für spezielle Branchen oder Vorhaben. Beispielsweise lassen sich für Umwelt- und Energieeffizienzprojekte, Digitalisierung oder Forschung und Entwicklung Fördermittel beantragen. Sie bieten nicht nur finanzielle Hilfe, sondern auch Beratung und Expertise.

IHK-Info: Finanzierung und Förderung

Die IHK für München und Oberbayern bietet auf ihrer Website nutzwertige Informationen und umfassenden Service zum Thema Finanzierung und Förderung an.
Einen Überblick, welche Programme für welche Vorhaben beantragt werden können, bietet die Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.
Außerdem lohnt es sich, die Seiten der KfW und LfA zu besuchen.

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