Standortpolitik

Impulse für Neues

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Gefragt – innovative Medienangebote und Geschäftsmodelle

Wie innovativ ist der Medienstandort Bayern? Eine neue Studie untersucht, wie die Unternehmen der Branche mit neuen Technologien, Digitalisierung und geändertem Nutzerverhalten umgehen.

Eva Schröder, Ausgabe 12/2021

Von Roboterjournalismus über künstliche Intelligenz bis hin zu virtuellen Umgebungen – die Medienbranche wandelt sich rasant. Wie die Unternehmen mit den Herausforderungen dieser Veränderungen zurechtkommen und welche Chancen sie nutzen, hat die Innovationsstudie »Media Innovation made in Bavaria« analysiert. Für die Untersuchung wurden 257 Firmen der Branche im Auftrag von XPLR: MEDIA, der Initiative der Bayerischen Staatskanzlei für den Medienstandort, befragt. Neben etablierten Medienhäusern aus Film, TV, Werbung und Hörfunk nahmen auch zahlreiche Start-ups teil, was für die Innovationskraft des Standorts spricht.

Die überwiegende Mehrheit der Firmen ist dem Wandel gegenüber aufgeschlossen: 72 Prozent sagen, dass Innovationen einen hohen bis sehr hohen Stellenwert für sie haben. Größter Treiber von Innovationen ist die veränderte Mediennutzung. Rund 60 Prozent der befragten Firmen sehen sie als Motor und Schrittmacher für Neuerungen. Danach folgen veränderte Kundenbedürfnisse als Impulsgeber sowie neue Kanäle und Plattformen noch vor digitalen Technologien.

Der technologische Fortschritt – vor allem die künstliche Intelligenz (KI) – erhöht den Veränderungsdruck auf klassische Medienangebote. Den stärksten Innovationsdruck erzeugt KI bei Virtual (VR), Extended (XR) und Augmented (AR) Reality, den schwächsten bei TV, Streaming und Film. Die Firmen reagieren auf den Veränderungsdruck: Bis zum Jahr 2026 planen über 40 Prozent von ihnen, neue Geschäftsmodelle zu etablieren.

Bürokratieabbau für mehr Innovation

Die größten Hürden bei der Entwicklung von Innovationen sind nach Ansicht der Firmen über alle Teilbereiche hinweg intern fehlendes methodisches Verständnis oder fehlende Strukturen. Auf Platz zwei und drei der Hindernisse stehen zu wenig kreative Ideen oder mangelnde Zeit.

Von der Politik fordern Audio- und VR/XR/ AR-Unternehmen klarere Rechtsstrukturen im Internet. Marketing- und Verlagsspezialisten erwarten Anreize für die digitale Transformation. Am dringendsten ist über alle Mediensparten hinweg die Forderung nach weniger Bürokratie, jedes zweite der befragten Medienunternehmen spricht sich dafür aus.

Mehr Informationen zu XPLR:MEDIA hier.

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