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Zusammenarbeiten – über die Bereiche hinweg

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Will Nachhaltigkeit noch strategischer denken – SGF-Manager Roland Brandl

Schnell und passend auf neue CSR-Anforderungen reagieren? Dies gelingt der Süddeutschen Gelenkscheibenfabrik (SGF) durch Kooperation, Weiterbildung und ihren neuen Nachhaltigkeitsausschuss.

Von Gabriele Lüke, IHK-Magazin 03/2024

„Nachhaltigkeit braucht einen fachlichen Background und eine strategische Ausrichtung.“ Da sind sich Roland Brandl und Peter Boenisch, Leiter Supply Chain sowie Technical Management beim Automobilzulieferer Süddeutsche Gelenkscheibenfabrik GmbH & Co. KG (SGF), einig. Sie sind mit zahlreichen Nachhaltigkeitsaufgaben befasst und haben sich an der IHK Akademie Westerham zu Nachhaltigkeitsmanagern zertifizieren lassen.

„Die SGF arbeitet stets systematisch und strukturiert zu Fragen der Nachhaltigkeit, reagiert proaktiv auf Gesetze und Kundenanforderungen, folgt dabei vor allem auch dem eigenen Impetus“, erläutern die beiden. „Unsere Branche und damit unser Unternehmen befindet sich jedoch aktuell an einem ganz entscheidenden Punkt der Transformation.“ Die Automobilindustrie müsse sich in gewisser Weise neu erfinden, um die Nachhaltigkeitsanforderungen vor allem der EU zu erfüllen. „Wir müssen unseren Blick weiten, die Nachhaltigkeit noch strategischer denken und die bestehenden Nachhaltigkeitsansätze weiter optimieren.“

Mit EcoVadis auf Kundenwunsch reagiert

Ins Nachhaltigkeitsmanagement startete SGF bereits in den frühen 2000er-Jahren mit diversen ISO-Zertifikaten. Zugleich setzte das Unternehmen die Anforderungen seiner Kunden, der Automobilhersteller, um: Es bedient den brancheninternen Qualitätsstandard IATF 16949, erreicht im EcoVadis-Nachhaltigkeitsrating das Silver Label, beteiligt sich am Carbon Disclosure Project. Letzteres ist eine Non-Profit-Initiative, über die große Unternehmen freiwillig ihre Umweltdaten offenlegen und vergleichbar machen. „Die internationalen Hersteller nutzen es, um ihre CSRD-Berichtspflichten abzusichern; wir als Zulieferer ziehen mit“, so die Nachhaltigkeitsmanager. Auch die Lieferkette hat SGF inzwischen intensiver im Blick, weil es die Kunden verlangen. Dabei nutzt es unter anderem die Handlungshilfe „Nachhaltige Lieferkette“, die gemeinsam vom bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) und den bayerischen IHKs (BIHK) entwickelt wurde, um die gesetzlichen Vorgaben umzusetzen.

Pflicht, die Ziele immer weiterzudrehen

Mit diesem Vorgehen sehe man sich für CSRD, Energieeffizienzgesetz und Lieferkettengesetz gut gewappnet. „Wir können solche neuen Anforderungen in der Regel über die bestehenden Systeme und Audits abdecken oder aus ihnen neue Prozesse ableiten – zumal die ISO-Zertifizierungen oder auch EcoVadis die Teilnehmer verpflichten, die Ziele immer weiterzudrehen“, erläutern Brandl und Boenisch. „Über dieses Zusammenspiel der Systeme sparen wir bei der Umsetzung neuer Vorgaben auch erheblich Zeit und Geld.“

Neues Instrument: Nachhaltigkeitsausschuss

Zugleich ist nach Ansicht der beiden die Diskussion zur Nachhaltigkeit in der Automobilindustrie in eine neue Dimension eingetreten, sodass das eigene Vorgehen noch einmal neu gedacht werden müsse – und zwar vom Produktdesign bis zum Vertrieb. „Wir müssen raus aus dem Tunnel und uns damit beschäftigen, ob und wie der Verbrenner überlebt und was das für uns bedeutet“, so die Manager. Drei Fragen stünden im Raum: Was müssen wir tun? Was können wir tun? Was dürfen wir lassen? Das Unternehmen hat einen Nachhaltigkeitsausschuss eingerichtet, der über alle Unternehmensbereiche hinweg berät, umfassende strategische Prozesse vorbereitet und damit die Transformation forciert.

Wettbewerbsfähigkeit sichern

Der Ausschuss soll im zweiten Schritt als Stabsstelle in die Organisation eingegliedert werden. Das Ziel von Brandl und Boenisch: „Wir wollen uns so aufstellen, dass wir bei den Herstellern die erste Wahl sind, wenn es darum geht, den leistungsstärksten und zugleich einen nachhaltigen Zulieferer auszuwählen.“

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